Frieda, eine kleine junge liebe Hündin bekam einen Friedensnamen. Und doch wurde sie beschossen...
Sie wurde ins Tierheim Komarno, von der Stadtpolizei in der City herrenlos aufgegriffen, eingeliefert. Munter und freundlich, nur ein Auge merkwürdig verfärbt und vergrössert. Sie wurde einem Augenspezialisten vorgestellt. In einer Vet-Klinik in Trnava, im dortigen Tierheim wurde sie dann auch vorerst untergebracht.
Die Augenuntersuchung brachte erstmal keine griffige Ursache. Gemessen, getestet, untersucht... nichts. Dann machte die Tierheimleiterin den Doc auf so kleine Erhöhungen im Ohr aufmerksam, ob es damit irgendwie zusammenhängen könnte?...
Es hing damit zusammen! Frieda wurde unter das Rtg-Gerät geschoben und das resultierende Bild wurde dann unter den Veterinären in der Klinik herumgereicht wie eine Rarität. Der Kopf von Frieda ist nämlich voller Blei, kleinste Schrotkugeln, aus einem Jagdgewehr stammend. Wahrscheinlich aus nächster Nähe, 7-8 Metern, weil die Streubreite so konzentriert ist. Schrotmunition hat eine große Streuwirkung, wird u.a. bei sog. Trap bei Wurfscheibenschiessen auf bewegliche Ziele (Kunsttauben) eingesetzt. Nur dass die Kunsttaube in diesem Fall lebendig war.... und jung, die Verletzungen waren nicht frisch sondern älteren Datums, die vielen kleinen Schrotkugeln bereits eingekapselt. Da hat ein (Un)mensch aus nächster Nähe auf einen Welpen geschossen...
Das Auge konnte nicht gerettet werden. Frieda wurde operiert und im befreundeten Tierheim Trnava versorgt. Mit Liebe und Hingabe. Friedas Wesen ist superfreundlich, sie ist geduldig und bescheiden, die ganze Belegschaft liebt sie bereits und gibt sie nicht mehr zurück.
Frieda bewohnt eine helle Baubude, klettert aufs Regal und schaut sich die Welt dort draussen an. Die Fäden mittlerweile raus, stört die Narbe kaum. Das einäugige Sehen irritiert die kleine Hündin erstmal, sie eckt mit der einen Seite öfters an, das braucht Zeit.
Frieda ist geschätzt 1 Jahr alt, von kleinem Wuchs, mittlerweile auch kastriert, sie ist überaus freundlich, es bringt sie kaum was aus der Fassung. Sie wartet auf einen herzensguten Menschen, der mit einem schönen dauerhaften Zuhause das schlimme Schicksal ihrer ersten Lebensmonate gutmacht. Sie würde es ihm mit einem hellen grünen klaren Augenzwinker danken...
Y. Neumann, 9. 2. 2008